Die Fledermausmenschen von Manila
Die Fledermausmenschen von Manila
Ihre Häuser haben sie unter die Brücken der philippinischen 15 Mio.-Metropole Manila gebaut. Winzige Verschläge, die wackeln, wenn auf der Straße darüber die LKWs hinwegdonnern. Wie Fledermäuse hausen sie im Dunkeln darunter. Das hat ihnen den Namen eingebracht: Fledermausmenschen.
Insgesamt 40 Familien leben in dem Shantytown unter der Navotas Bridge2. „Wir leben unter dem teuersten Dach Manilas“, scherzen sie selbstironisch. Zumeist hausen zwei bis drei Familien in einer armseligen Hütte, gebaut aus Abfällen, die sie im Hafen gefunden haben. Seit mehreren Generationen leben sie schon dort und haben gelernt sich zu organisieren und sich mit der Situation zu arrangieren. Starke Familienbande und die ausgeprägte Nachbarschaftshilfe lassen auch glückliche Momente aufkommen. Mittlerweile gibt es einen von der Kommune gewählten Polizisten, einen kleinen Kiosk und zum Zeitvertreib einen Poolbillard-Tisch neben der Brücke.
2010 will die Regierung das Gebiet unter der Brücke räumen. Dann soll dort eine neue Straße gebaut werden und die Fledermausmenschen müssen verschwinden.